Influencer Marketing einfach erklärt

Das ganze Internet spricht darüber und die Werbewelt zieht daraus ihren Nutzen: Influencer Marketing. Aber um was geht es bei diesem professionellen Marketing eigentlich genau und wie funktioniert es? Im folgenden Beitrag erfährst du die Grundlagen dieser spannenden Marketing Strategie.

Was ist ein Influencer?

Der Begriff Influencer ist gar nicht so neu, wie viele vielleicht denken. Bereits seit langer Zeit haben es sich Unternehmen zur Aufgabe gemacht, mithilfe von anderen Menschen Werbebotschaften zu übermitteln. Das einzige Neue daran: Heutzutage heißt es „Influencer“ und es gibt wesentlich mehr Möglichkeiten im Internet, einen solchen Status zu erzielen.

Egal ob Blogger, Social Media Nutzer oder YouTuber, jeder der eine bestimmte Reichweite auf seinem Social Media Kanal besitzt, hat die Möglichkeit, ein Influencer zu werden.

Influencer können zum Beispiel folgende Personen sein:

  • Blogger
  • Social Media Nutzer mit einer hohen Anzahl an Followern
  • zufriedene Bestandskunden mit einem besonderen Fachwissen
  • Journalisten
  • Mitarbeiter
  • Youtuber
  • Prominente
  • Experten
  • Politiker
  • Internet Foren-Betreiber

Auch Promis, wie zum Beispiel aus dem Dschungel-Camp, sind Influencer. Sie unterscheiden sich in der Reichweite und Zielgruppe die sie erreichen.

Influencer Marketing wirkt!

Eine aktuelle Studie von PWC bestätigt – was Blogger, Influencer und auch einige Unternehmer schon lange wissen, Influencer Marketing funktioniert!

Jeder Dritte Deutsche ist bereits in sozialen Netzwerken durch das Marketing von Influencern auf ein Produkt oder eine Marke aufmerksam geworden. Bei den jüngeren Konsumenten (16 bis 29 Jahre) sind es sogar 56 Prozent!

Wie funktioniert Influencer Marketing?

Beim Influencer Marketing geht es vorrangig darum, ein Fürsprecher für Produkte oder Marken zu sein. Unternehmen sind stets auf der Suche nach Menschen, die sich mit einem bestimmten Themengebiet auskennen.

Haben diese noch dazu eine relativ große Reichweite auf ihren Social Media Kanälen und die Möglichkeit, andere Menschen zu „beeinflussen“, zieht das die Aufmerksamkeit der Unternehmen auf sich. Diese Firmen nutzen Influencer dazu, ihre eigenen Werbebotschaften oder Produkte zu verbreiten – eine Win-Win Situation für beide Seiten.

Ein Beispiel: Besitzt ein YouTuber eine hohe Abonnentenzahl, sehen Unternehmen darin einen klassischen Influencer mit hoher Reichweite, der offensichtlich einen großen Einfluss auf sein Publikum hat.

Es sind jedoch nicht nur Menschen mit einer hohen Abonnentenzahl Influencer, es kommt nicht nur auf die Reichweite des Kanals an. Auch wenn ein Influencer zum Beispiel „nur“ 3.000 Abonnenten auf seinem Social Media Kanal hat, kann er dennoch das Interesse von Unternehmen auf sich ziehen. Die sogenannte „Mikro-Influencer“ sind interessante Botschafter für Unternehmen.

Mikro-Influencer erreichen nicht die große Masse, sind aber dennoch interessant, weil sie noch mehr Einfluss auf ihre „kleine“ Fan-Gemeinschaft ausüben als Influencer.

Beim Marketing werden deshalb oft bekannte Influencer mit einer großen Reichweite und Mikro-Influencer miteinbezogen.

Ein Vorteil, den dieser spannende Marketing-Mix mit sich bringt: Der Großteil der Influencer kommt aus der mittleren Bevölkerungsschicht und genießt dadurch ein sehr authentisches Auftreten – genau das, was die Menschen anspricht.

Auf diese Weise haben Influencer eine hohe Glaubwürdigkeit, da sie nicht von Haus aus berühmt sind. Mit etwas Glück, einer guten Marktnische und passendem Auftreten hat jeder die Möglichkeit, ein Influencer zu werden.

 

Unterschiedliche Influencer-Typen

Im Allgemeinen werden drei verschiedene Influencer-Typen unterschieden:

Die Experten: Sie sind als Experten in einem bestimmten Gebiet anerkannt und nehmen daher meist den Standpunkt eines Ratgebers ein. In vielen Fällen haben Markenexperten eine neutrale Einstellung gegenüber dem jeweiligen Produkt oder einer Marke und bewerten es mithilfe ihres Fachwissens.

Die Liebhaber: Als Markenliebhaber haben diese Influencer eine positive Bindung zu einem bestimmten Produkt oder einer Marke und besitzen ein hohes Maß an Erfahrung.

Die Kritiker: Ein Markenkritiker hat meist negative Erfahrungen mit einem Unternehmen und deren Produkte gesammelt und äußert sich darüber in seinem Kanal. Dies beeinflusst wiederum die Kaufentscheidung anderer.

Wie werden Influencer erkannt?

Eine der grundlegendsten Fragen für das Unternehmen besteht darin, sich zu fragen, ob dieser Influencer für die eigenen Marketingziele relevant ist? Wenn ja, dann gibt es weitere Kriterien, die ein Unternehmen hinterfragt:

Influencer

Die Reichweite des Kanals und der Zielgruppe

Welche Menschen spricht der Influencer an? Sind es Personen, die das Unternehmen selbst auch ansprechen möchte? Die Zahl der Abonnenten ist daher nur zu einem bestimmten Grad notwendig. Im Großen und Ganzen interessiert sich das Unternehmen meist nur dafür, ob die gewünschte Zielgruppe ebenfalls angesprochen wird.

Die Aktivität: Wie oft ist der Influencer aktiv? Lädt er regelmäßig Beiträge hoch oder nur einmal in der Woche? Welche Kanäle besitzt er und wo ist er am meisten aktiv? Wie sieht es mit der Kontaktaufnahme aus?

Expertenstatus: Wie gut kennt sich der Influencer in seinem Gebiet aus? Welche Themen behandelt er und passt es stilistisch gesehen auch zum Unternehmen?

Engagement Rate: Es zählt nicht nur die Anzahl der Abonnenten, wichtig ist in den meisten Fällen auch die Interaktion mit dem Publikum. Dieses Merkmal ist größtenteils entscheidend darüber, ob sich ein Unternehmen dazu entscheidet, mit dem Influencer Kontakt aufzunehmen.

Egal ob Kommentare, Likes, Retweets oder Shares, Kommunikation ist das A und O. Je höher die Engagements, desto mehr spricht das für den Einfluss des Influencers auf die Community.

Ist Blogger-, Influencer-Marketing für mein Unternehmen geeignet?

Nur weil etwas beliebt ist und im Trend liegt, bedeutet das nicht unbedingt, dass es auch das ist, was man tun sollte. Bevor Sie über die Ausgaben für Influencer nachdenken, sollten Sie prüfen, ob diese Strategie für Ihre Marke geeignet ist.

Das erste, was Sie sich fragen sollten, ist, ob Ihre Zielgruppen auf Social Media sind oder nicht. Wenn ja, dann kann Influencer-Marketing für Ihre Marke sehr effektiv sein. Wenn die Antwort nein ist, dann wird Influencer-Marketing eine Geldverschwendung sein.

Was soll mit der Kampagne erreicht werden?

Wie bei jeder Marketingkampagne müssen Sie Ihre Ziele von Anfang an klar definieren. Was will Ihr Unternehmen mit dieser Kampagne erreichen?

Denken Sie sorgfältig darüber nach, wie Sie von einer Influencer-Marketingkampagne profitieren möchten. Ist es Markenbekanntheit, mehr Traffic auf Ihrer Website oder mehr Verkäufe?

Warum ist das wichtig? Ohne Ihre Ziele zu kennen, ist es unmöglich zu beurteilen, ob Ihre Kampagne erfolgreich war oder nicht. Am Ende Ihrer Kampagne müssen Sie die Ergebnisse mit Ihren Zielen vergleichen, um den Erfolg, den ROI, zu messen.

Wie wird der ROI gemessen?

Der  Fortschritt Ihrer Kampagne muss in  Echtzeit verfolgt und überwacht werden. Nur so können, bei Bedarf, Anpassungen vorgenommen werden. Je schneller eine Kampagne optimiert wird, desto weniger Geld werden wie für falsche Einstellungen verschwenden.

Eine häufige Herausforderung für viele Vermarkter ist die Erfolgsmessung von Influencer-Marketing-Kampagnen. Glücklicherweise gibt es mehrere Influencer-Agenturen, die  helfen zu verstehen, welche Inhalte oder Influencer die besten Leistungen erbringen.

Wie hoch ist das Influencer-Marketing-Budget

Wie bei jeder Marketingkampagne ist das Budget ein wichtiger Faktor. Wenn Sie eine Kampagne mit prominenten Influencern erstellen möchten, wird das sicher teuer werden.

Wenn das Budget niedrig ist, können Mikrobeeinflusser eine gute Wahl sein. Dies sind Influencer, die weniger Anhänger haben, aber diese Anhänger sind sehr engagiert.

Eine Studie von Bloglovin‘ zeigt, dass 97 Prozent der Mikroinfluencer im Allgemeinen weniger als 500 Euro für einen gesponserten Instagram-Post verlangen.

Oft können sie mit Mirkorinfluencer auch andere Bezahlungformen vereinbaren, wie kostenlose Produkte oder Verkaufsprovisionen.

Bei der ersten Influencer-Kampagne ist es keine schlechte Idee mit kleinem Budget anzufangen. Eine Kampagnen ausbauen können Sie jederzeit. Allerdings sollte ein bestimmtes Budget zur Verfügung stehen.

Nur eine Kampagne mit einem Mikroinfluencer auszuführen wird nicht ausreichen, um die eigenen Verkäufe zu vervielfachen. Wenn Sie auf  Mikroinfluencer setzen, sollten Sie gleich mehrere Mikroinfluencer beuftragen. Damit streuen sie ihre Kampagne und erreichen über viele „kleine“ Influencer dennoch eine grosse Anzahl an möglichen Kunden.

Wo können Influencer beauftragt werden

Bekannte Influencer, aber auch Mikro-Influencer, arbeiten vermehrt mit Influencer-Marketing-Agenturen zusammen.

Die Agenturen ermöglichen es den Unternehmen schnell und effizient passende Influencer zu finden und zu beauftragen. Vor einigen Jahren war es noch üblich, dass Firmen direkt Influencer über die Sozial-Media-Channels kontaktiert hatten.

Heutzutage führt diese Taktik nur noch selten zum Erfolg. Influencer erhalten oft so viele Anfragen, dass sie sich nur selten direkten Anfragen widmen.

 

Influencer Marketing – Beispiele

Beispiele aus dem YouTube Bereich

Bekannte Beispiele auf YouTube sind Hauls. Bei solchen Videos werden gekaufte Produkte von Influencern vorgestellt. Viele Unternehmen haben es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, Influencer bestimmte Produkte zuzuschicken, damit sie deren Produkte vorstellen. Auf diese Weise erzielt das Unternehmen einen höheren Bekanntheitsgrad, vor allem wenn es sich um bekannte Influencer handelt.

Neben Produktbeschreibungen sind auch Tutorials ein gutes Beispiel. Vor allem im Beautybereich wird gerne Werbung für bestimmte Unternehmen gemacht und mithilfe deren Produkte verschiedene Looks erzielt. Aber auch in den Bereichen der Technik oder Musik sind Tutorials sehr gefragt.

Beispiel Video der Influencerin: Maria Bethany

Auch Reviews aus den unterschiedlichsten Bereichen sind sehr beliebt. Hierbei gehen Social Media Aktivisten auf die verschiedensten Pros und Cons eines Produktes ein und beschreiben dieses ausgiebig, um deren Abonnenten bei der Kaufentscheidung zu helfen.